Ein Trauma ist eine Reaktion auf schwerwiegende, belastende Lebenserfahrungen, die sich auf psychischer und körperlicher Ebene bemerkbar macht.
Jemand kann einmalig ein belastendes Erlebnis gehabt haben, wie Missbrauch, Misshandlung, Unfall, Krankheit, den Verlust eines nahen Menschen durch Trennung oder Tod, Kriegserlebnisse usw., man kann aber auch durch belastende Lebensumstände eine über lange Zeit andauernde Traumatisierung erfahren.
Die Symptomatik von Traumatisierungen ist vielschichtig und tritt oft in Zusammenhang mit Angstzuständen, Depressionen, Zwangserkrankungen, Essstörungen, Süchten oder psychosomatischen Beschwerden auf.
Typische Symptome für eine Posttraumatische Belastungsstörung sind neben blitzartig auftretenden Nachhallerinnerungen (Flashbacks) sogenannte dissoziative Zustände mit Gefühlsstörungen im Körper, wobei Betroffene gleichsam „einfrieren“ (Freezing), gedanklich wegdriften, ihre Umwelt nicht mehr bewusst realisieren und sich nicht mehr spüren. Diese Symptomatik trat in diesem Fall auch zum Zeitpunkt eines traumatischen Erlebnisses auf, sie hatte zu diesem Zeitpunkt eine wichtige Funktion, sie war ein Schutz, um das belastende Erlebnis nicht völlig bewusst mitzubekommen und psychisch zusammen zu brechen. Das Wahrgenommene wird sozusagen abgespalten und unbewusst im Gedächtnis gespeichert.
Deswegen fehlen bewusste Erinnerungen an ein Trauma später oftmals völlig oder sind nur bruchstückhaft vorhanden. Unser Gehirn merkt sich aber auch alle Reaktionen unseres Körpers in bestimmten Situationen, so auch jene während eines traumatisierenden Erlebnisses.
Zeitversetzt, auch lange Zeit später, unter Belastung oder bei gedanklichen Assoziationen, die in Verbindung mit der traumatischen Erfahrung stehen, kann es dazu kommen, dass Betroffene in einen ähnlichen Zustand geraten wie in jenen während der Entstehung eines Traumas und Traumasymptome aufweisen, also in einen oben beschriebenen dissoziativen Zustand geraten. Fallweise kommt es als Folge zu Selbstbeschädigungen, wobei Betroffene sich selbst verletzen, um sich wieder zu spüren.
In der Psychotherapie lernen Betroffene zunächst über die Anwendung bestimmter körperlicher Techniken bzw. Atemtechniken (Skills), mit ihren Symptomen umzugehen und aus dissoziativen Zuständen selbständig heraus zu kommen. Skills können auch in der Gruppe vermittelt werden. Die eigentliche Traumaaufarbeitung findet meist im Einzelsetting statt, in mehreren Sitzungen über Wochen mit Doppeleinheiten, wobei die Betroffenen langsam und schrittweise in einem entspannten Zustand in der Erinnerung zu der traumatischen Erfahrung zurückgeführt werden und die Erinnerungen so weit wie möglich ins Bewusste geholt werden. Treten Traumasymptome während dieses Prozesses auf, wird therapeutisch begleitet mit Skills eingegriffen.
Ziel der Traumaaufarbeitung ist es, unbewusste Erinnerungen so weit ins Bewusstsein zu holen, dass sie ohne starke körperliche Reaktionen bewusst erlebt, ins Bewusstsein integriert und nach mehreren Auseinandersetzungen mit dem traumatischen Erlebnis letztendlich als Teil der eigenen Lebensgeschichte akzeptiert und losgelassen werden können.
Ein ganzheitlicher Zugang hat sich in der Arbeit mit Traumata sehr bewährt, da die körperliche Ebene sehr stark mit betroffen ist. Das Institut moment bietet daher neben der Psychotherapie verschiedene körpertherapeutische Zugänge an, wie Atemschule, Achtsamkeitsmeditation, Yoga oder Physiotherapie.