Leitung:
Dr. Patrick Frottier
Dr. Patrick Frottier ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist seit 16 Jahren die Begutachtung und Therapie von schweren Persönlichkeitsstörungen, insbesondere im forensischen Bereich.
Er war als ärztlicher und therapeutischer Leiter der Wiener forensischen Nachbetreuungsambulanz und von 2003- 2009 als ärztlicher und therapeutischer Leiter der Sonderanstalt Wien- Mittersteig bzw. Koordinator für die Behandlung zurechnungsfähiger geistig abnormer Rechtsbrecher in Österreich tätig, in dieser Funktion verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung des gesamtösterreichischen Therapiekonzeptes für die Maßnahme § 21/2 StGB.
Angebot
Dr. Patrick Frottier bietet psychiatrisch- forensische Begutachtungen sowie Supervision und Coaching von Teams im psychosozialen Umfeld allgemein und speziell von forensischen Teams bzw. MitarbeiterInnen an.
Begriffsklärung
Zu den Aufgaben der forensischen Psychiatrie gehört die Unterbringung von psychisch kranken Straftätern und die Beratung von RichterInnen im Gebiet der Psychiatrie. Fehlt den RichterInnen die Sachkenntnis, so beauftragen sie GutachterInnen zur Feststellung eines Sachverhalts.
Zu den Aufgaben des Fachgebietes Forensische Psychiatrie gehört, neben der Behandlung von psychisch kranken Rechtsbrechern, den sogenannten Untergebrachten, auch die gutachterliche Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Zeugen, der Schuldfähigkeit von Straftätern, die Erstellung von Gutachten im Hinblick auf die Unterbringung im sogenannten Maßnahmenvollzug in einer Anstalt für geistig kranke Rechtsbrecher, Gutachten im Hinblick auf eine Risikoprognose zur Einschätzung einer Rückfallwahrscheinlichkeit in bestimmte Delikte für den Fall von Vollzugslockerungen oder einer bedingten Entlassung und die Beratung der Gerichte im Hinblick auf Weisungen zu einer Nachbetreuung nach einer bedingten Entlassung und zur Einhaltung bestimmter Entlassungsbedingungen.
Vorgehensweise
Forensisch psychiatrische Risikoeinschätzungen stützen sich neben tiefgreifender klinischer Erfahrungen in der Arbeit mit Straftätern, vor allem mit schweren Persönlichkeitsstörungen, auf eine Reihe von standardisierten Untersuchungsverfahren zur Einschätzung des Rückfallrisikos, wobei man statische Risikovariablen, das heißt, unveränderliche Bedingungen, die ein zu Untersuchender aus seiner Biografie mit sich bringt, dynamischen Risikovariablen gegenüber stellt, das heißt, Veränderungen während der Haft, durch verschiedenste Betreuungsinterventionen und durch Veränderung des sozialen Empfangsraums nach der Haft. Forensisch psychiatrische GutachterInnen nehmen zur Beratung der RichterInnen eine Einschätzung eines Rückfallrisikos im Falle von Vollzugslockerungen oder einer vorzeitigen (bedingten) Entlassung vor und beraten hinsichtlich weiterer erforderlicher Behandlungsschritte.
Oftmals wird in Zusammenarbeit mit forensischen PsychologInnen zusätzlich ein psychologisches Gutachten eingeholt, um in der Zusammenschau auch ein testdiagnostisch abgesichertes klinisch-psychologisches Leistungsprofil und Persönlichkeitsprofil der zu Begutachtenden einfließen zu lassen.
Mag. Petra Fuss, Klinische und Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin, 1998 bis 2011 in der Justizanstalt Stein in der Arbeit mit psychisch kranken Rechtsbrechern tätig, arbeitet in freier Praxis als Psychotherapeutin und als allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte psychologische Sachverständige und bietet in Zusammenarbeit mit Dr. Patrick Frottier psychologisch forensische Begutachtungen an.